Weniger Geld, mehr Zeit: Unser Weg zu einer 4-Tage-Arbeitswoche

In der heutigen schnelllebigen Welt, in der Karriere oft an erster Stelle steht, haben viele Paare die Herausforderung, eine Balance zwischen Arbeit und Familienleben zu finden. Insbesondere in Zeiten von Veränderungen, wie während der Pandemie, kann es notwendig sein, die eigenen Prioritäten neu zu bewerten. Dieser Artikel beleuchtet den Weg eines Paares, das beschlossen hat, ihre Arbeitszeiten zu reduzieren, um mehr Zeit mit der Familie zu verbringen, und welche Lehren sie daraus gezogen haben.

Die Wurzeln harter Arbeit

Sowohl mein Mann Sam als auch ich stammen aus Familien, in denen harte Arbeit geschätzt wird. Sam wuchs in einem Haushalt auf, in dem seine Eltern, beide in stabilen Jobs, großen Wert auf eine starke Arbeitsmoral legten. Auch ich wurde von Eltern großgezogen, die unermüdlich arbeiteten, um uns ein gutes Leben zu ermöglichen. Diese frühe Prägung führte dazu, dass wir in unseren 20ern hart arbeiteten und viele Stunden in unsere Karrieren investierten.

Reisen und neue Perspektiven

Nach Jahren harter Arbeit beschlossen Sam und ich, eine Auszeit zu nehmen und zu reisen. Diese Erfahrungen erweiterten unseren Horizont und führten uns zu der Erkenntnis, dass das Leben mehr zu bieten hat als nur Arbeit. Nach unserer Rückkehr nach Australien im Jahr 2013 standen wir jedoch vor der Herausforderung, uns finanziell wieder aufzustellen, was dazu führte, dass wir beide Vollzeit arbeiteten.

Die Pandemie als Wendepunkt

Die COVID-19-Pandemie stellte unser Leben auf den Kopf. Während ich von zu Hause aus arbeitete, musste Sam seine Klinik schließen und übernahm die Verantwortung für das Homeschooling unserer Kinder. Diese Zeit führte zu einer tiefen Reflexion über unsere Lebensgestaltung. Ich erkannte, dass ich trotz eines stabilen Einkommens wertvolle Momente mit unseren zwei Kindern verpassen würde.

Die Entscheidung für eine 4-Tage-Arbeitswoche

Im Jahr 2021, nach der Geburt unseres dritten Kindes, begannen wir, unsere Prioritäten neu zu überdenken. Bei einem Gespräch über die Zukunft unseres Familienlebens erkannten wir, dass wir bereit waren, finanzielle Einbußen in Kauf zu nehmen, um mehr Zeit miteinander zu verbringen. Im Jahr 2023 entschieden wir uns, unsere Arbeitszeiten auf vier Tage pro Woche zu reduzieren.

Die Vorteile der 4-Tage-Arbeitswoche

Die Entscheidung, weniger zu arbeiten, brachte viele positive Veränderungen mit sich:

• Mehr Zeit für die Kinder: Wir können nun an Schulveranstaltungen teilnehmen und unseren Kindern bei den Hausaufgaben helfen.
• Bessere Work-Life-Balance: Wir haben festgestellt, dass weniger Arbeitszeit zu mehr Zufriedenheit führt.
• Geringere Kosten für Kinderbetreuung: Anstatt teure Betreuungsangebote in Anspruch zu nehmen, können wir die Betreuung selbst übernehmen.

  Obwohl unser Einkommen sinkt, haben wir gelernt, besser zu budgetieren und Prioritäten zu setzen. Dies hat uns geholfen, finanziellen Druck zu reduzieren und gleichzeitig wertvolle Erinnerungen zu schaffen, die für uns unbezahlbar sind.

  Ein neuer Lebensstil
  

  Die Umstellung auf eine 4-Tage-Arbeitswoche erforderte ein Umdenken in Bezug auf unsere Ausgaben. Wir haben festgestellt, dass wir im Vergleich zu früheren Jahren weniger Geld für Konsumgüter ausgeben, was jedoch durch die gewonnenen Erlebnisse mehr als wettgemacht wird. Anstatt in ein größeres Haus oder teure Autos zu investieren, konzentrieren wir uns auf die Schaffung von Erinnerungen mit unseren Kindern.

  Die wichtigsten Erkenntnisse
  

  Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entscheidung für eine 4-Tage-Arbeitswoche unser Leben erheblich verbessert hat. Wir haben gelernt, dass:

• Geld nicht die einzige Maßnahme für Erfolg im Leben ist.
• Zeit mit der Familie einen unschätzbaren Wert hat.
• Die Flexibilität, die wir durch unsere eigenen Unternehmen haben, es uns ermöglicht, unsere Lebensweise aktiv zu gestalten.

  In der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: die Momente mit den Menschen, die man liebt. Es ist nicht nur eine Entscheidung für weniger Geld, sondern eine Entscheidung für ein erfüllteres Leben.