Lehrer als Partner: wie Eltern Verantwortung für das Verhalten ihrer Kinder übernehmen können
Die Notwendigkeit von Lehrerbefugnissen zur Sanktionierung von Eltern
In den letzten Jahren hat das Thema Schulverhalten und die Rolle der Eltern an Bedeutung gewonnen. Eine aktuelle Studie des Tony Blair Institute for Global Change zeigt auf, dass Lehrer in England mehr Unterstützung benötigen, um mit dem zunehmenden Problem von Störungen und gefährlichem Verhalten in Schulen umzugehen. Die Notwendigkeit, Eltern in diesen Prozess einzubeziehen, wird immer deutlicher.
Hintergrund und aktuelle Herausforderungen
Die Bildungslandschaft in England sieht sich mit einer wachsenden Krise konfrontiert. Eine Umfrage hat ergeben, dass weniger als die Hälfte der Lehrer Unterstützung beim Umgang mit Störungen erhält. Vier von zehn Lehrern berichten, dass Fehlverhalten von Schülern den Unterricht erheblich stört. Diese Situation hat die Dringlichkeit eines Handlungsbedarfs erhöht.
Sanktionen für Eltern: Ein notwendiger Schritt
Das Tony Blair Institute schlägt vor, dass Lehrer die Befugnis erhalten sollten, Eltern zu sanktionieren, die sich nicht ausreichend in die Bemühungen zur Bekämpfung des problematischen Verhaltens ihrer Kinder einbringen. Die Idee ist, ein neues Gleichgewicht im Verhältnis zwischen Lehrern und Eltern zu schaffen.
– Lehrer sollten in der Lage sein, Eltern zur Teilnahme an Gesprächen zu zwingen, wenn das Verhalten eines Schülers als schwer störend wahrgenommen wird.
– Falls Eltern nicht zu Disziplinargesprächen erscheinen oder sich nicht an einen Aktionsplan halten, sollten Schulen berechtigt sein, dies als gefährdend zu betrachten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Diese Maßnahmen könnten auch gesetzliche Befugnisse umfassen, ähnlich denen, die bei wiederholtem unentschuldigten Fehlen angewendet werden.
Die Rolle von Multi-Agency-Ansätzen
Ein weiterer zentraler Punkt der Studie ist die Notwendigkeit einer stärkeren Rolle der Schulen in der Zusammenarbeit mit verschiedenen Agenturen. Viele Ursachen für problematisches Verhalten liegen außerhalb der Schulmauern und erfordern eine koordinierte Antwort.
– Schulen sollten die Befugnis haben, Multi-Agency-Meetings einzuberufen und zu leiten.
– Ein designated safeguarding lead in jeder Schule könnte diese Initiativen überwachen und sicherstellen, dass Lehrkräfte in den Entscheidungsprozess einbezogen werden.
Ein nationaler Verhaltensherausforderung
Das Institut schlägt die Einrichtung eines „nationalen Verhaltensherausforderung“-Programms vor, das von der Bildungsbehörde unterstützt wird. Ziel ist es, das Wohlbefinden der Schüler zu steigern und die Schulabsenzen zu reduzieren.
– Datensammlung und regelmäßige Umfragen unter Schülern und Lehrern sollen durchgeführt werden, um ein umfassendes Bild des Verhaltens und des Wohlbefindens zu erhalten.
– Die gesammelten Daten sollen dazu beitragen, geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Schulumgebung zu entwickeln.
Technologische Unterstützung zur Verhaltensüberwachung
Ein weiterer innovativer Vorschlag ist die Einführung einer nationalen Dateninfrastruktur, die auf einer digitalen Lern-ID basiert. Diese Technologie könnte zur Erfassung anonymisierter Daten über Schülerverhalten und -wohlbefinden verwendet werden.
– Regelmäßige Umfragen könnten über eine App zur digitalen Lern-ID durchgeführt werden.
– Diese Daten könnten dazu verwendet werden, Trends zu erkennen und Schulen zu vergleichen, die ähnliche Herausforderungen angehen.
Fazit: Ein innovativer Ansatz zur Verbesserung des Schulumfelds
Die Herausforderungen im Schulwesen erfordern ein Umdenken in der Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Eltern. Die vorgeschlagenen Maßnahmen des Tony Blair Institute zielen darauf ab, das Verhalten in Schulen zu verbessern und die Sicherheit zu erhöhen. Indem Lehrer mehr Befugnisse erhalten, können sie nicht nur den Unterricht effektiver gestalten, sondern auch Eltern aktiv in die Verantwortung ziehen. Es ist an der Zeit, den Dialog über die Rolle der Eltern im Bildungsprozess neu zu gestalten und gemeinsam an einer besseren Zukunft für unsere Schüler zu arbeiten.
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