Neue richtlinien zur messung von 5g-strahlung: vertrauen und transparenz in der digitalen zukunft
Neues Protokoll zur Messung von 5G-Strahlung von Handys und Basisstationen
Die Einführung von 5G-Technologien hat in den letzten Jahren weltweit für Aufsehen gesorgt. Mit der Versprechung schnellerer Datenübertragungen und verbesserter Netzwerkqualität stehen viele Nutzer vor der Frage, wie sich diese neuen Technologien auf ihre Gesundheit auswirken können. Eine aktuelle Studie des Projekts GOLIAT hat ein neues Protokoll entwickelt, um die Strahlung von Handys und Basisstationen zu messen und liefert damit wertvolle Erkenntnisse über die Exposition gegenüber radiofrequenten elektromagnetischen Feldern (RF-EMF).
Messmethodik und Forschungsszenarien
Die Forscher führten ihre Messungen in der Schweiz durch, einem der ersten europäischen Länder, das 5G-Netze umfassend eingeführt hat. Um präzise Daten zu sammeln, wählten sie zwei Großstädte, Zürich und Basel, sowie drei ländliche Gemeinden: Hergiswil, Willisau und Dagmersellen. In diesen Gebieten definierten sie verschiedene Mikro-Umgebungen, darunter:
– Wohngebiete
– Industriegebiete
– Schulen
– Öffentliche Parks
– Öffentlicher Verkehr
Die Forscher trugen einen Rucksack mit einem persönlichen Exposimeter sowie ein Mobilgerät, das mit einem Sensor ausgestattet war, um die von den Handys ausgestrahlte Leistung zu verfolgen. Die Studie analysierte mehr als 30.000 Datenpunkte und untersuchte die Strahlenexposition in drei Szenarien:
– Mobilgerät im Flugmodus (nicht in Benutzung)
– Intensiver Gebrauch des Handys beim Herunterladen von Daten
– Intensiver Gebrauch des Handys beim Hochladen von Daten
Ergebnisse der Studie
Die Ergebnisse der Studie zeigen interessante Trends in Bezug auf die RF-EMF-Exposition:
– Die Exposition gegenüber RF-EMF von Mobilfunkbasisstationen steigt mit der Bevölkerungsdichte.
– In ländlichen Gebieten lag die durchschnittliche Strahlung bei 0,17 Milliwatt pro Quadratmeter (mW/m²), während in städtischen Gebieten die Werte bei 0,33 mW/m² für Basel und 0,48 mW/m² für Zürich lagen.
– In Szenarien mit maximalem Daten-Download stieg die Strahlung auf durchschnittlich 6 bis 7 mW/m².
– Besonders hohe Werte wurden beim Hochladen von Daten festgestellt, mit durchschnittlichen Expositionen von 16 mW/m² in Städten und fast doppelt so hoch in ländlichen Gebieten (29 mW/m²).
Die Forscher stellen fest, dass die höchsten Strahlungswerte in urbanen Geschäftsbereichen und im öffentlichen Verkehr gefunden wurden, diese lagen jedoch immer noch weit unter den internationalen Richtwerten.
Technologische Aspekte und deren Bedeutung
Ein interessanter Aspekt der Studie ist der Einfluss von Beamforming, einer Technologie, die speziell mit 5G-Basisstationen verbunden ist. Beamforming ermöglicht eine gezielte Signalübertragung an den Nutzer, was die Expositionswerte beim Herunterladen von Daten erhöht. Dies erklärt die höheren Werte in städtischen Gebieten, wo die Anzahl der 5G-Basisstationen größer ist.
Adriana Fernandes Veludo, die Hauptautorin der Studie, weist zudem darauf hin, dass die gemessene Strahlung möglicherweise die tatsächliche Exposition unterbewertet, da das Handy während der Messung etwa 30 cm vom Messgerät entfernt war. In der Realität könnten Nutzer das Handy näher am Körper halten, was die Exposition um bis zu das Zehnfache erhöhen könnte.
Bedeutung der Ergebnisse für die öffentliche Gesundheit
Diese Studie stellt einen wichtigen Schritt in der Erforschung der Auswirkungen von 5G-Technologien auf die öffentliche Gesundheit dar. Sie liefert entscheidende Daten für die epidemiologische Forschung, das Risikomanagement und die Risiko-Kommunikation.
Die Messungen sollen in den kommenden Jahren in weiteren europäischen Ländern wiederholt werden, um mögliche Veränderungen in der Bevölkerungsexposition zu überwachen, während 5G weiter ausgebaut wird.
Die Erkenntnisse aus dieser Forschung könnten nicht nur für die Wissenschaftler von Bedeutung sein, sondern auch für die allgemeine Öffentlichkeit, die sich zunehmend um die gesundheitlichen Auswirkungen neuer Technologien sorgt.
Fazit: Ein wichtiger Schritt zur Aufklärung über 5G
Die vorliegende Studie bietet einen umfassenden Einblick in die Strahlung von Mobiltelefonen und Basisstationen in Verbindung mit 5G. Die gewonnenen Daten sind entscheidend, um die Öffentlichkeit über mögliche Gesundheitsrisiken aufzuklären und informierte Entscheidungen bezüglich der Nutzung mobiler Technologien zu treffen. Die fortlaufende Forschung in diesem Bereich wird weiterhin notwendig sein, um die Auswirkungen neuer Technologien auf die Gesundheit der Bevölkerung besser zu verstehen.
Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit airfactory.fr verfasst



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