Klimaschutz auf See: wie seabound schiffsabgase effektiv einfängt
Seabound: Innovative Technologien zur CO2-Reduktion in der Schifffahrt
Die Schifffahrt ist für etwa 3% der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und steht vor der Herausforderung, bis 2050 netto null Emissionen zu erreichen. In diesem Kontext hat das britische Start-up Seabound eine innovative Lösung entwickelt, um die CO2-Emissionen von Schiffen zu reduzieren. Die Gründung von Seabound durch Alisha Fredriksson und Roujia Wen im Jahr 2021 zielt darauf ab, die Klimakrise aktiv zu bekämpfen und einen signifikanten Einfluss auf die Umwelt zu haben.
Der Ansatz von Seabound
Seabound hat ein Gerät zur Kohlenstoffabscheidung entwickelt, das in Standard-Schiffscontainern untergebracht ist. Dieses System nimmt die Abgase der Schiffsmaschinen auf und nutzt einen beschleunigten natürlichen Prozess, der bereits seit Millionen von Jahren in den Ozeanen stattfindet.
– Die Abgase durchlaufen einen Behälter, der mit Kalkstein-Pebbles gefüllt ist. Dieser Kalkstein absorbiert das CO2 und wandelt es in Kalkstein um.
– Der Prozess ist einfach, da das CO2 nur gefangen wird, ohne dass es gereinigt oder komprimiert werden muss, was energieintensiv und kompliziert ist.
Die Technologie im Detail
Die Funktionsweise des Seabound-Systems ist bemerkenswert:
– CO2 wird in einem einfachen, aber effektiven Prozess aus den Abgasen entfernt.
– Sobald das Schiff den Hafen erreicht, können die Pebbles zur Weiterverarbeitung abgeladen werden, um das CO2 zu recyceln oder als Baumaterial zu verwenden.
Seabound hat bereits Tests durchgeführt, die zeigen, dass bis zu 80% des Kohlenstoffs und 90% des Schwefels erfasst werden können. Dies stellt einen signifikanten Fortschritt in der Schifffahrtsindustrie dar, die zunehmend nach Lösungen sucht, um ihre Emissionen zu reduzieren.
Herausforderungen und Perspektiven
Trotz der vielversprechenden Technologie stehen Seabound und ähnliche Unternehmen vor Herausforderungen. Der Bau und die Installation eines solchen Systems an Bord eines Schiffs werden auf etwa 13,6 Millionen Euro geschätzt.
– Hohe Anfangsinvestitionen und zusätzliche Betriebskosten sind wesentliche Hürden für die breite Akzeptanz.
– Es fehlt zudem an der notwendigen Infrastruktur in den Häfen, um das gefangene CO2 sicher abzuladen.
Die Möglichkeit, die Pebbles als Baumaterial zu verwenden, bietet eine kostengünstigere Lösung, da weniger Infrastruktur erforderlich ist. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich der Reinheit des Materials, das möglicherweise Verunreinigungen aus den Abgasen enthält.
Die Zukunft der CO2-Reduktion in der Schifffahrt
Die Zukunft der dekarbonisierten Schifffahrt bleibt ungewiss. Alternative Kraftstoffe wie grünes Methanol und Ammoniak könnten eine Rolle spielen, sind jedoch noch nicht in ausreichendem Maße verfügbar. Seabound könnte jedoch eine wichtige Übergangslösung bieten, bis nachhaltige Kraftstoffe wettbewerbsfähig sind.
– Die Technologie von Seabound könnte sich als nahezu zwingend erforderlich erweisen, ähnlich wie Katalysatoren in der Automobilindustrie.
– Experten sind optimistisch, dass Technologien zur Kohlenstoffabscheidung eine vielversprechende Zukunft haben, auch wenn sie möglicherweise nicht die endgültige Lösung darstellen.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Seabound zeigt, dass innovative Ansätze zur CO2-Reduktion in der Schifffahrt nicht nur möglich, sondern auch notwendig sind. Indem wir den CO2-Ausstoß verringern und gleichzeitig die bestehenden Technologien weiterentwickeln, können wir einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Herausforderungen sind groß, aber mit kreativen Lösungen und dem Engagement von Unternehmen wie Seabound gibt es Hoffnung auf eine nachhaltigere Zukunft für die maritime Industrie.
Post Comment